Inzwischen sollte es sich herumgesprochen haben: Seit einigen Jahren gibt es in der Schweiz eine Winterreifenpflicht. Das bedeutet, dass bei Eis und Schnee eine Bereifung zu wählen ist, die genügend Traktion bietet. Die EU-Verordnung Nr. 661/2009 besagt, dass Laufflächenprofil und -mischung auf Schnee bessere Fahreigenschaften und Traktion bieten müssen als normale Reifen, und auch das deutsche Gesetz macht klare Vorgaben. Wer sich nicht daran hält, muss mindestens 40 Euro Bußgeld zahlen. Wintertaugliche Reifen bestehen aus einer Gummimischung, die auch bei Kälte elastisch bleibt und sich mit dem Untergrund verzahnen kann. Erreicht wird das beispielsweise durch einen höheren Kieselsäure-Anteil.
Damit Autofahrer, aber auch Biker, auf den ersten Blick erkennen, welcher Reifen dafür geeignet ist, sind Winterreifen - aber auch Ganzjahresreifen - mit einer M+S-Kennung versehen. M+S steht dabei für Matsch und Schnee (bzw. Mud and Snow im Englischen). M+S-Reifen haben meist große Rillen im Profil, in denen sich der Schnee sammeln kann. Dadurch wird der Reifenkontakt mit dem Untergrund aufrechterhalten.
Nun ist klar, was ein M+S-Reifen ist, doch geschützt ist diese Kennung nicht. Hersteller können daher jeden Reifen damit kennzeichnen, auch wenn er gar nicht wintertauglich ist - leider ist das keine Seltenheit.
Autofahrer sollten daher auf das "Schneeflocken"-Symbol achten, denn solche Reifen haben eine echte Prüfung auf ihre Wintereignung erfolgreich bestanden und entsprechen gewissen Mindestanforderungen. M+S-Reifen sind übrigens Pflicht, wenn man sich in Regionen mit Winterausrüstungspflicht bewegt. Vor allem in schneereichen Regionen ist jedoch aus Sicherheitsgründen das "Schneeflocken"-Symbol empfehlenswert.